Ein Jahr ist es her, dass Ferhat, Gökhan, Hamza, Said Nesar, Mercedes, Sedat, Kaloyan, Vili Viorel und Fatih in Hanau ihr Leben bei einem rassistischen Anschlag verloren. Wir erinnern heute an sie und sind in Gedanken bei ihren Familien und Freunden.
Die menschenverachtende Tat von Hanau reiht sich ein in eine Serie politisch motivierter Straf- und Gewalttaten, die aufzeigen, wie sehr rassistisches, antisemitisches und fremdenfeindliches Gedankengut unsere Gesellschaft und unsere staatlichen Institutionen durchdringt. Zu nennen ist hier neben der Mordserie des NSU die Tötung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und der misslungene Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Halle an der Saale, bei dem zwei Passanten ums Leben kamen.
„Rassismus gedeiht da, wo er geleugnet wird“, sagt Doudou Diène, ehemaliger UNSonderberichterstatter für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Wir fordern daher eine konsequente strafrechtliche Verfolgung rassistisch motivierter Taten und nachhaltige Maßnahmen gegen strukturellen Rassismus. Dies sind die zuständigen Behörden den Hinterbliebenen und auch uns als Bürgerinnen und Bürgern, die für eine offene,demokratische Gesellschaft eintreten, schuldig!