Die BOGESTRA hat auf die massive Kritik am Baustellenfahrplan der Linie 345/355 reagiert. So soll das Fahrpersonal angewiesen werden, den Anschluss an der Haltestelle Scharpenseelstraße in den Abendstunden und am Wochenende sicherzustellen und die Ankunft des von Dahlhausen kommenden Busses abzuwarten.
Der SPD-Ortsverein Dahlhausen sieht allerdings in der Maßnahme keine langfristig zuverlässige Lösung für die betroffenen Fahrgäste. Dazu das SPD-Ratsmitglied Klaus Hemmerling: „Für einen kurzen Zeitraum wäre die Situation noch hinnehmbar, aber wie vom Tiefbauamt mitgeteilt wurde, soll dieser Zustand mindestens bis Ende des Jahres evtl. noch länger dauern. Aus diesem Grund wünschen sich sowohl die betroffenen Fahrgäste als auch die örtliche Politik eine akzeptable Lösung.“
Da auf der Kassenberger Straße vier Haltestellen in Fahrtrichtung Eppendorf auf Dauer nicht mehr direkt angefahren werden, sind sie nur noch in Gegenrichtung mit Umstieg an der Haltestelle „Scharpenseelstr.“ zu erreichen. Dies ist mit langen Wartezeiten oder mit längeren, im Extremfall bis zu zwei km weiten zu Fußwegen verbunden, die nicht von jeder Person zu bewältigen sind. Aus diesem Grund sehen die Dahlhauser Genoss*innen auch weiterhin Handlungsbedarf.
„Daher haben wir unsererseits auch nach Lösungen gesucht und machen folgende Lösungsvorschläge“, erklärt Klaus Hemmerling.
„1. Einrichtung einer Baustellenampel ausschließlich für Busverkehr. Damit wäre die Aufrechterhaltung des Regelfahrplans auch in Richtung Oberdahlhausen möglich oder
2. Einsatz eines Pendelbusses zwischen den Haltestellen „Scharpenseelstr.“ und „Im Berge“ oder
3. Trennung der Linie 345/55. Der 345er, der den für Berufspendler wichtigen S-Bahn-Anschluss nach Essen herstellt, fährt bis Bahnhof Dahlhausen, der 355er fährt bis zur Haltestelle „Im Berge“, dreht im dortigem Wendekreis und bedient die vier zurzeit ausfallenden Haltestellen Richtung Eppendorf.“
Der Ortsvereinsvorsitzende Helmut Börger erinnert daran, „dass der öffentliche Nahverkehr ein sehr wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Verkehrswende ist. Die Menschen müssen hierbei gewonnen werden, ihr Auto stehen zu lassen und den ÖPNV stärker zu nutzen. Da sollten temporäre Baustellen nicht als negative Beispiele stehen.“